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Treuhandseminar - Professur für Financial Accounting

Das Treuhandseminar und die Professur

Die Professur hat ihre Wurzeln in den Anfängen der betriebswirtschaftlichen Forschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Rechnungslegung war eines der ersten Fachgebiete der betriebswirtschaftlichen Ausbildung an der 1901 gegründeten Handelshochschule Köln, aus der 1919 die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln hervorging. Die Professur für Financial Accounting geht auf das von Eugen Schmalenbach gegründete Treuhandseminar zurück. Der Begriff "Treuhandseminar" leitet sich dabei aus der 1925/1926 von Schmalenbach initiierten fachlichen Trennung der betriebswirtschaftlichen Disziplin Treuhandwesen, Handelsbetriebslehre und Bankbetrieb ab. Bereits an der Handelshochschule Köln lehrte Schmalenbach die Fachgebiete Bilanztheorie, Kostenrechnung und Kontenrahmen. Später wurde Schmalenbachs Schüler Hans Münstermann berufen, der bis 1968 Direktor des Lehrstuhls war. Ab 1970 war Günter Sieben Direktor des Seminars, auf den von 2000 bis 2020 Christoph Kuhner folgte. Seit Juni 2022 ist Maximilian Müller Inhaber der Professur für Financial Accounting.

 

Zielgruppe

Studierende, die eine Berufslaufbahn in den Bereichen der Wirtschaftsprüfung oder Steuerberatung anstreben, werden an den Lehrveranstaltungen der Professur ein nahe liegendes Interesse haben.
Die Zielgruppe des Faches besteht allerdings nicht nur aus angehenden Wirtschaftsprüfern/Wirtschaftsprüferinnen und Steuerberatern/Steuerberaterinnen: die Professur soll auch ein attraktives Lehrangebot für diejenigen bieten, die eine Tätigkeit in den Bereichen Corporate Finance, Unternehmensberatung, Investmentbanking oder anderswo im Finanzsektor anvisieren und dort mit der Erstellung, Analyse und Prüfung von Unternehmensinformationen betraut sein werden.
Traditonelle Interessierte sind schließlich auch Mitstudierende, deren künftige Wirkungsstätte in den Bilanzierungs-, Controlling-, Revisions- und Investor-Relations-Abteilungen großer und mittelständischer Unternehmen zu finden ist.

 

Philosophie

  • Kernbestandteil des Lehrzyklus sind Fragen des externen Rechnungswesens von Einzelunternehmen und Konzernen, Probleme der Prüfung und Analyse von Jahresabschlüssen sowie Verfahren zur Ermittlung des Gesamtwertes von Unternehmen.

  • Das Tätigkeitsprofil der wirtschaftsprüfenden Berufe ist im zunehmenden Maße geprägt von der Rolle der Ansprechpartner und Dienstleister gegenüber dem internationalen Kapitalmarktpublikum. Aus diesem Grund liegt ein besonderes Augenmerk auf der Kommunikation und Analyse von Unternehmensinformationen am Kapitalmarkt. Aus demselben Grund ist die internationale Rechnungslegung ein programmatischer Schwerpunkt.

  • Während die klassische Unternehmenstransparenz bisher vor allem zu Finanzfragen erfolgt, erlangen verlässliche Nachhaltigkeitsinformationen immer höhere gesellschaftliche Relevanz. Diese fundamentale Transformation begleiten wir im engen Austausch mit der Praxis durch zukunftsweisende Lehre und Spitzenforschung.

  • Veranstaltungen von und mit Lehrbeauftragten aus der Praxis haben eine festen Platz im Curriculum. Es liegt allerdings nicht in der Absicht der Professur, eine berufsvorbereitende Ausbildung im Sinne der Vermittlung berufspropädeutischer Fahigkeiten als Ersatz oder als Flankierung für ein training on the job zu bieten.

  • Im Vordergrund steht vielmehr die theoretische Durchdringung praktisch relevanter Fragestellungen sowie die Vermittlung von wissenschaftlichen Konzepten und Methoden, die für praktische Anwendungen operationalisierbar sind.